KLAUS-DIETER LEHMANN: KUNST UND KULTUREN DER WELT IN DER MITTE BERLINS
Die Entstehung völkerkundlicher Museen in: Das Humboldt Forum – Die Wiedergewinnung einer Idee, herausgegeben von Horst Bredekamp und Peter-Klaus Schuster, S. 256
„die völkerkundlichen Museen Europas werden gern als die Repräsentanten europäischer Kolonisierung und europäischer Imperialismuspolitik angesehen. Das sind sie aber nur zum Teil. Häufig entstanden sie aus ehemaligen Kuriositätenkabinetten der europäischen Fürstenhäuser. In Deutschland und insbesondere Berlin spiegeln sie zudem die akribische Sammler- und Forschertätigkeit deutscher Wissenschaftler seit der Mitte des 18. Jahrhunderts (Alexander von Humboldt war keineswegs der Erste).
Wie auch die archäologischen Museen der SMPK verdankt das Ethnologische Museum seine einmaligen Schätze jener typischen deutschen Forschertradition. Die Sammlungen spiegeln jeweils spezifische Zusammentreffen zwischen Geberkultur und Sammler- bzw. Wissenschaftsinteressen. Zu den Ergebnissen großer und kleiner Expeditionen kommen koloniale Situationen (Ausbeutung der Eroberten durch die Kolonialherren), Handelsbeziehungen, persönliche Beziehungen und andere mehr.“
Dass oben genannte Buch enthält eine fast vollständige Dokumentation der Geschichte der Entstehung des Humboldt Forums.