UNVERGLEICHLICH – EINE AUSSTELLUNG IM BODE MUSEUM
Donatellos Putto mit Tamburin trifft auf die afrikanische Prinzessin Edeleyo
Die erste Gegenüberstellung der Sonderausstellung „Unvergleichlich“ steht im Eingang zur berühmten Basilika des Bode Museums. In einer Vitrine begrüßen zwei Bronzeakte – einer männlich, der andere weiblich – die Besucher. Die Figur der Frau, einer Prinzessin oder Gottheit, wurde um 1600 im Königreich Benin, im heutigen Nigeria, geschaffen und befand sich wohl auf einem Altar im Königspalast. Der geflügelte Knabe, ein Putto, wurde 1428/29 vom Renaissancebildhauer Donatello für das Taufbecken der Kathedrale von Siena angefertigt. Die weibliche Figur wendet sich dem Betrachter zu; sowohl ihre geerdete Haltung als auch der rechteckige Sockel geben der Statuette eine klar bezeichnete Vorder- und Rückseite. Im Gegensatz dazu richtet sich der etwas kleinere Junge nicht streng in einzige Richtung aus. Sich um seine eigene Achse drehend, lädt er uns dazu ein, die Vitrine zu um schreiten. Bei jedem Schritt erschließt sich dabei die völlig in sich stimmige Komposition. An der hinteren Seite der Vitrine angekommen, können wir die Rückansicht beider Figuren auf uns wirken lassen. Die Benin Prinzessin wirkt auch aus diesem Winkel solide und statuarisch, während der gebogene Rücken des Putto ebenso anmutig wies eine Vorderseite scheint. (Quelle: Aus der Einleitung zum Katalog, S. 8, Autoren: Julien Chapuis, Jonathan Fine, Paola Ivanov)
Die Ausstellung im Bode Museum wird noch bis zur Eröffnung des Humboldt Forums, dh. bis Ende 2019, zu sehen sein.