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Kategorie: Afrika

ZUR SAMMLUNG VON FELIX VON LUSCHAN

  • 20 Mai, 2017
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  • Afrika, Fundstücke

Felix von Luschan, geb. 11. 8. 1854 in Hellabrunn, seit 1886 Assistent, später Direktor des Museums und Kurator für Afrika und Ozeanien.

„Keine Beschreibung der Sammeltätigkeit in der Vorkriegszeit kann jedoch die Verdienste von Felix von Luschans um die Beninsammlung unerwähnt lassen. Als 1897 die ersten Zeitungsnachrichten über die Eroberung der Stadt Benin und bald das Auftauchen seltsamer, für Afrika höchst ungewöhnlicher Elfenbeinschnitzereien und Bronzegüsse erschienen, erkannte er sofort deren große Bedeutung für die Kulturgeschichte Westafrikas und eilte schon Mitte des gleichen Jahres nach London, um dort möglichst viele Objekte für die Abteilung zu erwerben. Von dieser Reise brachte er u.a. das seltene Elfenbeingefäß in Gestalt eines Antilopenkopfes mit. Da die verfügbaren Mittel für weitere Erwerbungen bei weitem nicht ausreichten, lieh er sich von seinem Schwager 5000 Mark und fuhr wieder nach London, wo gerade 50 beschnitzte Elfenbeinzähne auktioniert werden sollten, von denen er dreizehn kaufte. In der Folgezeit bis 1908 brachte er mit viel Initiative, Voraussicht und Geschick die in damaliger Zeit beste und umfangreichste Sammlung von Kunstwerken aus Benin für das Berliner Museum zusammen, er kaufte auf Auktionen – wobei ihm 40 Pfund – für eine Bronze ein geradezu exorbitanter Preis zu sein schien, bei Händlern sowie beim deutschen Konsul in Lagos, erwarb einige Gegenstände im Austausch und ließ sich darüber hinaus noch viele Stücke schenken.

Einzelne Objekte verkaufte er wieder, so dass ein gesondertes  Beninkonto entstand, aus dem weitere Erwerbungen bezahlt werden konnten. 1919 besaß die Abteilung Afrika von den damals bekannten 2400 Beninstücken 580.

1922 berichtete Ackermann, dass die Afrikanische Abteilung in der Lage wäre, die Umzugskosten (nach Dahlem) aus dem Erlös von Doubletten zu bestreiten. Im gleichen Jahr verkaufte er mit Genehmigung der Sachverständigenkommission und des zuständigen Ministers 4 Bronzeköpfe aus Benin für insgesamt 320.000 Mark, 1923 (nach der Inflation) wurden weitere 13 Beninstücke für 9.257,50 RM abgegeben. Damit waren die Kosten des Umzugs gedeckt, der aber erst 1925 abgeschlossen war.

Hundert Jahre Museum für Völkerkunde, Kurt Krieger, Abt. Aftrika , S. 118 ff.

Zwei menschliche Holzfiguren

  • 20 Mai, 2017
  • 0 Comment
  • Afrika

Die beiden lebensgroßen Figuren stammen aus Kom, einem der vielen Königtümer des Kameruner Graslandes. Sie stellen den König und seine erste Frau oder die Königsmutter dar. Es handelt sich jedoch nicht um Bilder konkreter Personen oder königlicher Ahnen, sondern um Idealbilder des Königs und seiner Angehörigen. Der König hält ein Trinkhorn in der Hand, die weibliche Person einen St. Die beiden Hocker vor ihren Füßen werden von Büffeln bzw. Büffelköpfen getragen. Die Verwendung dieses Tiermotivs und die mit Kupferblech verkleideten Gesichter unterstreichen den königlichen Charakter dieser Figuren, genauso wie die nicht mehr vorhandenen Glasperlen , mit denen die Körper ursprünglich überzogen waren. Königliche Figuren gehören zu den bedeutendsten Kultobjekten in vielen Königreichen des Kameruner Graslandes. In Kom spielen sie eine wichtige Rolle bei der Inthronisation des neuen Königs. Sie sind Bilder einer Macht und seiner Legitimität. Beide Figuren sollen von König Yu oder seiner Werkstatt hergestellt worden sein. Yu  (1865 – 1912)  gilt nicht nur als politisch bedeutsamer König von Kom , sondern  war zugleich ein hoch angesehener Künstler. Das Grasland im Zentrum  Kameruns bestand seit über 200 Jahren aus mehreren Hundert unabhängigen Königreichen, die kulturell verwandt, aber politisch unabhängig waren . Die Macht des Königs wurde ausgeglichen und kontrolliert von Bünden, in denen sich die Oberhäupter der Großfamilien organisierten. Die Kunst dieser Königreiche war vor allem höfische Kunst, die der Repräsentation des Königs und der einflussreichen Oberhäupter der Verwandtschaftsgruppen diente. (Prestel Museumsführer Ethnologisches Museum, 2003, S. 121-122)

Bei der Betrachtung dieser Figuren darf man jedoch nicht übersehen, dass nur die mit Kupferblech überzogenen Gesichter im Original erhalten sind.Wie noch heute in Kom befindliche Figuren waren sie ursprünglich mit Stoff überzogen, der in kleinen Teilen noch vorhanden ist, und vollständig mit Perlen bestickt.

Als 1905 der deutsche Kolonialoffizier von Putlitz   die Hauptstadt Koms überfiel und den Palst plünderte, waren der König und sein Gefolge mit allen wichtigen Paraphernalien und Würdezeichen aus dem Palast geflohen. Neben einigen anderen Gegenständen fielen von Putlitz diese beiden Statuen in die Hände, die man nicht mitgenommen hatte, weil sie wohl nicht mehr in Gebrauch waren. Darauf weist das Fehlen des Perlenschmucks und  das Zurücklassen im Palast hin.

(Katalog der Ausstellung „Kunst aus Afrika“ im Ethnologischen Museum, S. 75 – 76)

Einige Vertreter Freunde des Museums hatten das Vergnügen, anlässlich eines Besuchs einer Delegation aus Kamerun eine Reihe der noch heute aktiven Könige aus Kamerun kennen zu lernen. (sh. auch Fundstücke)

 

 

AG AFRIKA

  • 20 Mai, 2017
  • 0 Comment
  • Tags: Delegation aus Kamerun
  • Afrika, Fundstücke

Der Vorstand der Freunde des Ethnologischen Museums hat die neue Arbeitsgruppe Afrika ins Leben gerufen. Interessierte Mitglieder wurden aufgefordert, sich für eine Mitarbeit zu melden. Dies ist erfreulicher Weise geschehen und die Damen haben sich zu einem ersten Gespräch mit dem Vorsitzenden und seinem Stellvertreter getroffen. Der Stellvertreter wurde zum Leiter der Arbeitsgruppe bestimmt. Die Arbeitsgruppe wurde in der Zwischenzeit durch einschlägig qualifizierte Mitglieder des Kuratoriums ergänzt und hat den Kontakt zu den beiden Afrika Kuratoren des Museums aufgenommen.
Ein glücklicher Zufall hat es ermöglicht die neue AG in Aktion zu erleben. Eine Organisation aus Jena hatte bei den Freunden angefragt, ob sie eine Gruppe aus Kamerun empfangen könnten. Weil der Kontakt zu den Völkern, aus denen die Artefakte des Museums stammen, eine oft genannte Selbstverpflichtung des Museums ist, hat das Museum auf die Anfrage des Freundeskreises positiv geantwortet und vorgeschlagen sich mit der Gruppe zu treffen. Leider mussten die Freunde die Gruppe aus Jena darauf hinweisen, dass eine Führung im Museum leider nicht mehr mögliche ist. Einer der Kuratoren erklärte sich bereit seine Pläne im Humboldt Forum zu präsentieren.
Die Direktorin des Museums, Frau Prof. Dr. Viola König, nach längerer Auslandsreise rechtzeitig zurück, begrüßte die Gruppe in den Räumen der Generaldirektion in der Stauffenbergstrasse.
Die Freunde waren u.a. durch zwei ehemalige deutsche Botschafter in Kamerun vertreten.

 

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