DIE BOOTSHALLE
- 13 Oktober, 2017
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- Ethnologisches Museum, Fundstücke, Humboldt Forum, Südsee, Veranstaltungen
Eine der attraktivsten Ausstellungselemente für Jung und Alt war die berühmte Bootshalle. Hier durften Kinder sogar Boote besteigen. Allerdings handelte es sich dabei um einen Nachbau, der ausdrücklich für das Museum hergestellt worden war. Der Sinn von ethnologischen Museen ist auch Kulturen zu präsentieren, die bereits ausgestorben sind, wie auch einige der Völker, deren Boote noch im Museum zu sehen sind. Auch die Technik des Bootsbaus und die Fähigkeit der Navigation mit diesen Booten ist verloren gegangen. Im Museum können wir uns bewundernd vor den Fähigkeiten der Vorfahren dieser Inselvölker verneigen.
Im Humboldt Forum wird es wieder ein für diese Ausstellung speziell hergestelltes Boot geben. Das alte Boot hätte den Umzug nicht ausgehalten. Das Museum hat den Auftrag erteilt, eine neues Boot für das Humboldt Forum zu bauen, wo am Ursprungsort die Technik erst wieder erlernt werden musste.
Dazu schreibt Hans-Dieter Hegner, Vorstandsmitglied Bau in der Stiftung Humboldt Forum, in der Humboldt Forum Zeitung No. 4, S. 33 .“ Abhilfe schuf ein gutes wissenschaftliches Netzwerk: So konnte ein Kontakt zu der Fidji National University und fidschianischen Bootsbauern hergestellt werden. Joji Marau Misaele von der Hochschule für Ingenieure und ein regionales Team von Bootsbauern waren bereit, innerhalb eines Jahres ein fidschianisches Doppelrumpfboot-Segelboot zu bauen……
Mit Doppelrumpfbooten haben die Polynesier einst den Ost-Pazifik erkundet und weit entfernte Inseln angesteuert und besiedelt. Die wendigen fidschianisches Boote mit unterschiedlich langen Rümpfen, auch Drua genannt, waren vor über hundert Jahren das wichtigste Verkehrsmittel zwischen den Inseln, um zu handel und um die sozialen Beziehungen aufrecht zu erhalten. Die Einheimischen verehren ihre Boote und sind stolz auf sie. Die gebräuchliche 50.Cent Münze in Fidschi zeigt als Motiv die Drua.