Dr. Eduard Seler (1849 – 1922)
Dr. Eduard Seler (1849 – 1922)
Eines der spektakulärsten Objekte des Fachreferats Amerikanische Archäologie, betreut von Dr. Maria Gaida und Dr. Manuela Fischer, ist der Lienzo – Seler. Der Lienzo-Seler ist ein xx qm großes Leinentuch mit Bemalung aus der Geschichte der Mayas schon zur Zeit der Spanier. Es ist eine Dorfgeschichte.
Lienzo ist das spanische Wort für Leinen, Leinwand oder auch Ölbild.
Aber was verbirgt sich hinter dem Zusatz Seler.
Dr. Eduard Seler wurde 1903 Direktor der Amerika Abteilung des Berliner Völkerkundemuseums. Er hatte in Mayasprachen promoviert und sich über mexikanische Bilderhandschriften habilitiert. !899 wurde er Professor für Sprachen, Völkerkunde und Altertumskunde an der Universität Berlin. Er begründete die Mexikanistik in Berlin. Von sechs großen Amerikareisen brachte er große Sammlungen mit. Am Ende seiner Amtszeit war das durch Seler ins Museum gelangte Konvolut auf 13000 Objekte angewachsen.
Von 1910 bis 1911 war er Direktor des Internationalen Archäologischen Instituts in Mexiko. Seinen 100. Geburtstag haben die mexikanischen Kollegen mit einem großen Kongress gewürdigt.
Er ist 1922 gestorben und liegt auf dem Steglitzer Friedhof begraben. Sein Grab war bis 2014 ein Berliner Ehrengrab. 1960 wurde die ehemalige Humboldt/Moltkestraße in Selerweg umbenannt.